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15 Fragen die du dir stellen solltest :)

Worüber du nachdenken solltest, bevor du dir ein Tier zulegst

Immer wieder werden Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. Leider liegen in den meisten Fällen nicht einmal triftige Gründe vor. Vielmehr waren die Menschen überfordert oder der ach so niedliche Welpe wurde älter. Eine Tieradoption sollte deshalb niemals eine spontane Sache sein und ein Tier gehört erst Recht nicht unter den Weihnachtsbaum.

Stattdessen solltest du dir gut, gemeinsam mit deiner Familie, überlegen, ob ihr für ein Tier bereit seid und welches Tier zu euch und euren Lebensumständen passt. Und natürlich auch ob die Rahmenbedingungen stimmen, damit das Tier einziehen und sich wohlfühlen kann.

Rahmenbedingungen/allgemeine Voraussetzungen vor dem Hundekauf

Zu diesen allgemeinen Rahmenbedingungen gehört es, dass die Hundehaltung überhaupt im Mietvertrag erlaubt ist. Aber wichtig ist auch, wo du wohnst und wie dort dein Umfeld ist, schließlich braucht ein Hund Auslauf. Dabei reicht ein fünfminütiger Spaziergang in der Großstadt nicht aus. Also prüfe, ob in Ihrer Nähe entsprechend artgerechte Auslaufmöglichkeiten (Grünflächen, Parks, Wälder) vorhanden und erreichbar sind.

Überdies spielt auch deine allgemeine Lebenssituation eine Rolle: Beispielsweise trägt es nicht zum Wohlergehen des Tiers bei, du ganztags berufstätig bist und der Hund viele Stunden täglich alleine bleiben müsste. Entweder du kannst deinen Vierbeiner mit zur Arbeit nehmen oder es gibt jemanden, der sich gerne in dieser Zeit um deinen Hund kümmern möchte, aber kein Hund sollte acht Stunden am Tag ein einsames Dasein in Wohnung oder Haus fristen müssen.

Zu den allgemeinen Überlegungen einen Hund zu adoptieren gehört es auch zu prüfen, ob die finanziellen Mittel für die Hundehaltung reichen. Zwar kann man auch mit sehr geringen Mitteln einen Hund versorgen, da es mittlerweile viele wohltätige Einrichtungen gibt, grundsätzlich kostet ein Hund aber nicht nur Zeit, sondern auch eine Menge Geld. Tierarzt, Futter grundsätzliche Ausstattung (Hundebett, Napf, Halsband, Leine), Hundesteuer, Versicherung , all das und einiges mehr muss bezahlt werden. Denke also nicht nur über die Anschaffungs-, sondern auch über die Unterhaltskosten nach, wenn du dir einen Hund holen möchtest.

15 Fragen vor dem Hundekauf

Die nachfolgenden Fragen sollten Sie in Ruhe durchgehen und für sich selbst ehrlich beantworten. Zum Teil gehen diese noch einmal auf die allgemeinen Voraussetzungen ein. Wenn Sie eine Vielzahl der Fragen mit „Ja“ beantworten können, steht dem Hundekauf wohl nichts im Wege.

1. Darf ich einen Hund in der Wohnung/ im Haus halten?

Wie bereits erwähnt, ist dies eine der essenziellsten Fragen, wenn es um die Anschaffung eines Hundes geht. Im Vorfeld muss unbedingt geklärt werden, ob der Vermieter mit der Hundehaltung einverstanden ist.

Wer hingegen im 15. Stock eines Zementblocks in einer Wohnung mit 20qm² wohnt und weit und breit keinen Park in der Nähe hat, sollte sich die Anschaffung eines Vierbeiners nochmal gut überlegen.

2. Bin ich bereit mich die nächsten 15 Jahre ausgiebig um einen Hund kümmern?

Niemand weiß, was die Zukunft bringt, aber es sollte die potenzielle Bereitschaft vorhanden sein sich so lange um das Tier zu kümmern, auch wenn es älter ist.

3. Bin ich körperlich fit genug um einem Hund gerecht zu werden?

Jeder Hund braucht Auslauf, will toben und spielen. Spaziergänge gehören bei Wind und Wetter dazu, deshalb sollte auch deine Gesundheit mitspielen.

4. Habe ich genügend Zeit für einen Hund?

Wer ständig nur im Büro, auf Geschäfts- und Urlaubsreisen oder mit Freunden in Clubs unterwegs ist, sollte sich wohl besser eingestehen, dass er keine Zeit für einen Hund hat. Der Vierbeiner sollte grundsätzlich nicht länger als fünf Stunden täglich alleine bleiben müssen.

5. Wo ist der Hund im Urlaub untergebracht?

Wer gerne und viel verreist, sollte sich im Vorfeld überlegen wo der Hund während seiner Abwesenheit untergebracht ist oder sich überlegen fortan Urlaub mit Hund machen. Man sollte dies natürlich schon vor der Adoption mit seiner Familie, Bekannten und Freunden besprechen um auch im Notfall eine Alternative in der Hand zu haben.

Es lassen sich natürlich auch Tierpensionen und Haustier-Sitter finden, besser ist es jedoch einen gewissen Rückhalt aus seiner Umgebung zu haben.

6. Habe ich Bekannte, Freunde, Familienmitglieder die auf den Hund aufpassen würden?

Nicht nur wenn es ums Thema Urlaub und Arbeit geht sollten sie jemanden haben, der sich bereit erklärt, ab und zu ihren Hund zu hüten. Auch für Krankheitsfälle oder wichtige Terminen, bei denen ihr Vierbeiner nicht mitkann, sollte ein vertrauensvoller Hunde-Sitter potenziell verfügbar sein.

7. Ist es mir gesundheitlich möglich, einen Hund zu halten?

 Nichts ist trauriger als das neue, eventuell schon aneinander gewöhnte und geliebte Tier aus gesundheitlichen Gründen wieder abzugeben. Prüfe bitte im Vorfeld ob eventuelle Allergien der Hundehaltung im Weg stehen und zwar bei allen Mitgliedern des Hauses.

8. Habe ich Erfahrung mit Hunden und/ oder bin ich bereit mir diese anzueignen?

Viele Hunde werden aufgrund von Verhaltensstörungen bzw. Ungehorsam ins Tierheim gebracht oder weggegeben. Oftmals lassen sich diese Probleme auf falsche oder inkonsequente Erziehung zurück führen.

Wenn man bisher kaum oder gar keine Erfahrung in der Hundehaltung hat, gilt es sich vorher umfassend zu informieren und einzulesen. Zudem sollte man auch professionelle Hilfe in Form einer Welpen- bzw. Hundeschule in Anspruch nehmen um sich Ratschläge, Tipps und Tricks im Umgang mit dem Hund zu holen. Der Besuch einer Welpen schule ist aber auch für erfahrene Halter sehr empfehlenswert da der Welpe hier von klein auf soziale Kontakte knüpft und mit Artgenossen zusammen kommt.

9. Habe ich ausreichend finanzielle Mittel um einen Hund zu halten?

Mit einem Hund kommen, neben dem im Verhältnis geringen Anschaffungspreis, auch laufende Kosten auf dich zu. Ob Futter, Ausstattung, Steuer, Versicherung, Geld für die Ausbildung, Hundesitter, Impfungen, Medikamente oder Tierarztbesuche, Mit 100 bis 200€ sollte monatlich gerechnet werden. Außerdem sollte ein Notfallgeld für eventuelle Operationen tragen zu können, vorhanden sein.

10. Bin ich bereit meine Freizeitaktivitäten dem Hund anzupassen?

Ein Vierbeiner kann nicht nur Schwierigkeiten bzgl. der Berufstätigkeit mit sich bringen, auch die Freizeitaktivitäten müssen teilweise angepasst werden, denn ein Hund möchte nicht nur von Montag bis Freitag zwischen 8:00h und 19:00h beschäftigt werden.

Neben den zeitlichen Aspekt kann ein Hund aber noch mehr Einschränkungen mit sich bringen. Hast du eventuelle Allergiker im Freundeskreis oder jemanden der Angst hat vor Hunden könnten sich zukünftige Treffen schwierig gestalten.

11. Kann ich damit leben, dass der Hund Dreck bzw. Unordnung macht?

Hunde wälzen sich im Schlamm, tragen Blätter mit in die Wohnung, knabbern mal Kleidung oder Möbelstücke an, werfen ihren Napf um, sabbern, Haaren und entleeren sich eventuell auf dem Teppich. Denke daran, es bedarf also einen gewissen Mehraufwand die Räumlichkeiten sauber zu halten wenn du mit einem Hund zusammen lebst.

12. Beim Welpe, kann ich mich rund um die Uhr um ihn kümmern?

Natürlich kann und soll ein Welpe nicht stundenlang spazieren geführt werden, er muss aber öfter, auch nachts, raus. er muss sich eingewöhnen, stubenrein werden, erste Grundkommandos erlernen und eine Verbindung mit seiner Familie aufbauen. Das alles nimmt viel Zeit in Anspruch, die Anschaffung, Erziehung und Pflege eines Welpen kann gerne als Fulltime-Job bezeichnet werden.

Hierfür solltest du dir Urlaub nehmen können, denn ein Welpe hat auch nichts stundenlang in einem Büro zu suchen.

13. Unterstützt dich dein Umfeld mit der Hundeanschaffung?

Nur weil ein entfernter Bekannter keine Hunde mag, sollte man sich nicht von der Anschaffung eines Vierbeiner abbringen lassen. Du solltest trotzdem vorher mir möglichst vielen Leuten über dein Vorhaben sprechen damit du erfährst, welche Person eventuell bereit wäre sich um deinen Hund zu kümmern oder vielleicht wird auch etwas angemerkt, woran du noch nicht gedacht hast.

Ein Hund macht schon genug Arbeit, dein enges familiäres Umfeld sollte hinter deiner Entscheidung stehen.

14.Bin ich geduldig, liebevoll, einfühlsam und trotzdem noch stark genug für einen Hund?

Ein Hund ist ein eigenständiges Lebewesen das nicht immer genau das tut, was du gerade von ihm möchtest. Mal bellt er, mal bekommt er nicht genug vom Spielen, er stibitzt Lebensmittel vom Tisch oder durchwühlt den Müll. Derartiges darf dich nerven, trotzdem darfst du die Nerven nicht verlieren. Aggressionen in jeglichen Formen haben im Umgang mit dem Hund nichts zu suchen!

Auch musst du hart und konsequent bleiben und schon mal den bettelnden Hundeaugen am Tisch wieder stehen können.

15. Bin ich bereit, den Hund in guten wie in schlechten Zeiten zu begleiten?

Hunde spüren genau, wenn Herrchen oder Frauchen Kummer oder Schmerzen haben, sie traurig oder glücklich sind. Sie sind für ihre Menschen da und stehen ihnen treu zur Seite, an guten wie an schlechten Tagen. Die Frage ist, kannst du das auch für deinen Hund? Bist du bereit, ihm diese Liebe zurück zu geben, ihn zu trösten, zu halten und ihn bei Krankheit oder im Alter zu pflegen? Wärst du auch bereit, zum Wohlergehen und im Sinne des Tieres zu entscheiden, auch wenn diese Entscheidung schmerzt?

Kurzum, bist du bereit deinen Hund bedingungslos zu lieben, als Lebewesen, nicht als Gegenstand, und würdest du alles in deiner Macht stehende tun damit es ihm gut geht?

Denn genau das tut ein Hund normalerweise für seinen geliebten Menschen.

Abschließende Überlegungen

Wenn du, nach Beantwortung der Fragen und reiflichen Überlegungen ,zu dem Entschluss gekommen bist, dir einen Hund zuzulegen, solltest du noch die rassespezifischen Charakterzüge und Ansprüche bedenken. Das gilt nicht nur für den Fall, wenn du dir einen Rassehund zulegen möchtest, auch Mischlinge haben unterschiedliche Bedürfnisse (meist ähneln diese den Rassen, von denen sie abstammen).

Hier fängt es natürlich schon bei der Grüße, Geschlecht, Aktivität, usw. an.

Dabei können dir Rasseporträts im Buch oder Internet, Gespräche mit Hundeschulen oder erfahrenen Hundebesitzern helfen.

Wer sich die Zeit nimmt, die Hundeadoption gründlich und gewissenhaft zu überdenken, der wird sicher wunderbare Jahre mit dem neuen Gefährten erleben – und dem Hund steht ein hoffentlich schönes, tierheimfreies Leben bevor.

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